Am frühen Morgen brach in Ennepetal, oberhalb eines Gebäudes, eine Hauptwasserleitung. Etliche Millionen Liter Wasser flossen den Hang hinab, ein Teil traf das Gebäude. Dieses wurde kniehoch geflutet.
Die eintreffende Ennepetaler Feuerwehr begann mit Pumparbeiten und alarmierte das örtlich zuständige THW Schwelm. Gleichzeitig wurde ein Baufachberater aus dem THW Hattingen angefordert. Nach Erkundung vor Ort stellte die Hattinger Baufachberaterin die Standsicherheit des Hauptgebäudes fest, allerdings war der Anbau des etwa 300 Jahre alten Hauses durch den angestiegenen Bodendruck an der Rückseite gefährdet.
Da wegen einer besonderen Situation die Bewohner weiterhin dort verbleiben sollten sowie zum Erhalt der Gebäudestruktur, wurde entschieden nicht nur Abzustützen sondern auch betroffene Wohnbereiche vorrübergehend ins Hauptgebäude zu verlegen. Währenddessen bemühte sich das Versorgungsunternehmen schnellstmöglich die unterbrochene Wasserversorgung wieder herzurichten, da große Teile ohne Löschwasserversorgung waren und eine nahe Klinik kein Trinkwasser mehr hatte.
Nach Beratung durch den THW Zugführer aus Schwelm und der Hattinger Baufachberaterin, entschied der Einsatzleiter die Maßnahmen und forderte hierzu weitere Einheiten sowie einen zweiten Baufachberater vom THW Wermelskirchen an. Das THW Schwelm richtete eine THW Abschnittsleitung mit Ihrem Zugtrupp ein und forderte eine 1.Bergungsgruppe nach. Aus dem THW Hattingen wurde die 1. Bergung ASH mit Teilen ihrer Ausstattung angefordert. Leider verzögerte ein Missgeschick des Einsatzrechners der Leitstelle die Alarmierung, da fälschlicherweise das THW Wetter alarmiert wurde anstatt die Hattinger Kräfte.
Vor Ort wurden drei Bereiche (Räume) festgelegt die durch Sicherungsmaßnahmen verstärkt werden mussten: der Gewölbekeller mit Brunnen, der Heizölkeller und die Garage.
Die Schwelmer Kameraden übernahmen den Zuschnittplatz und die Garage, die Hattinger den Gewölbekeller und das Öllager. Das Öllager sorgte für weiteren Kräfteanwuchs, hier musste ein Unternehmen die vorhanden Öltanks umfüllen und demontieren, da dort sonst keine Abstützung möglich gewesen wäre. Durch ein weiteres Unternehmen musste die Heizungsanlage wieder in Betrieb genommen werden. In der Zwischenzeit trennten zwei Hattinger Einsatzkräfte die Gebäudeelektrik in den betroffenen Bereichen, da die Bewohner bleiben sollten.
Beim Beseitigen von Wandverkleidungen im Kellerbereich, stießen die Einsatzkräfte auf Asbestmaterial. Dies erforderte eine Dekon die sofort durch die Feuerwehr Ennepetal gestellt wurde. Im Vollschutz wurden die betroffenen Bauteile entfernt und fachgerecht verpackt und entsorgt.
Bis zum Abend zogen sich dadurch die Sicherungsarbeiten noch hin. Nach unserem Einsatzende, waren die Arbeiten an der Versorgungsleitung noch nicht beendet. Die hierfür in Voralarm versetzte Fgr. Beleuchtung des THW Witten wurde nicht mehr benötigt.
Von Hattingen eingesetzt waren 20 Einsatzkräfte, mit GKW2, MLW3, MLW2, MTW-OV und MTW-Zug, dazu Anhänger mit EGS und Baustützen sowie einer Wechselbrücke ASH 4 mit Bau- und Rüstholz.
Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, dem THW Schwelm sowie der AVU und dem Ordnungsamt war nicht nur zielführend sondern auch sehr kameradschaftlich.