Am Samstag, den 04.07.2009 schrillten um 18:30 Uhr die Melder. Es ging die Meldung über ein gekentertes Floss auf der Ruhr, in Höhe des Wehrs ein. Auf dem Floss befanden sich zwölf Personen die nun, teilweise verletzt, in der Ruhr schwammen. Dies war allerdings kein Ernstfall, sondern eine realistische Einsatzübung mehrerer Hilfsorganisationen auf der Ruhr.
Sofort rückte die 1. Bergung des THW TZ-I Hattingen mit voller Besetzung unter Sonder- und Wegerecht aus. Von der Feuerwehr Hattingen rückten neben dem Hilfeleistungszug der Hauptwache die freiwilligen Einheiten Mitte und Blankenstein sowie die DLRG aus. Zur Versorgung der Verletzten alarmierte die Kreisleitstelle Rettungsdienst und Notarzt.
Eine Person war in den Schleusentrog Höhe Birschels Mühle geraten. Die Person war stark verwirrt und befand sich in etwas 5 Metern Tiefe im hüfthohen, kalten Wasser. Unter Gruppenführerin Heike Sackermann und den Truppführern Jens Daldrup und Andre Waterkamp wurde die Person zunächst im Wasser von der Sanitätshelferin Lisa Glöckner versorgt und bereut, während sofort die Rettung mit Rollgliss (Auf- und Abseilgerät) und Rettungsgurt vorbereitet wurde. Dazu wurde aus dem Schleusenübergang die Bodenplatten entfernt und das Rollgliss an einen Querriegel aus Stahl angebracht. Der verletzten Person wurde das Rettungsgeschirr im Wasser angelegt und vorsichtig auf den Übergang hochgezogen. Die Person wurde auf eine Krankentrage mit Decken gelegt und wieder von der Sanitätshelferin bis zur Übergabe an den Rettungsdienst betreut. Zur weiteren Betreuung der geretteten Personen waren zwei Sammelstellen an Land eingerichtet. „Die schnelle und umsichtige Rettung aus dieser schwierigen Lage wurde zu meiner vollsten Zufriedenheit gemeistert", so Beobachter des THW, Kreis-Fachberater Ingo Brune.
Zwei Boote der Feuerwehr Hattingen sowie zwei weitere der DLRG wurden zu Wasser gelassen und Personen aus der Ruhr gerettet, zwei Personen waren bereits von der Einsatzstelle abgetrieben. Mehrere Personen befanden sich im Bereich der Wehrstufen, hier wurde die DLRG gefordert. Nach etwa einer Stunde konnten alle Personen aus der Ruhr gerettet und versorgt werden.
Dann fuhren alle, etwa über 50 beteiligten Rettungskräfte, zur Hauptwache der Feuerwehr und wurden dort von unserem Versorgungstrupp mit Getränken, Gulasch und Nudel sowie Nachtisch und Schokoriegeln vorsorgt. Hier wurden unsere Kräfte noch von zwei Helfern des THW OV Herne, Logistik-Versorgung, unterstützt.
"Diese Einsatzlage hat einmal mehr gezeigt wie wichtig die Zusammenarbeit der örtlichen Hilfsorganisationen ist", sagte Feuerwehrsprecher Jens Herkströter. Diese Einsatzübung kann als durchaus realistisch bezeichnet werden, da im Vorfeld die beteiligten Rettungskräfte nicht über die Übung informiert wurden, zudem wurden die verletzten Personen durch realistische Unfalldarsteller gemimt. Selbst viele Spaziergänger hielten das Szenario lange für einen echten Einsatz.