Gerade noch alles ordentlich ausgepackt vom Pfingstjugendlager, ging es direkt in einen Einsatz. Zur Unterstützung der Einsatzkräfte wurde das THW Hattingen alarmiert, zu einer Vermisstensuche in der Ruhr. Die bereits seit Stunden eingesetzten 100 Kräfte von Feuerwehr und DLRG sollten nun versorgt werden.
Da diese Menge normalerweise vom THW Hattingen nicht gehändelt werden kann, wurde die nächste Fachgruppe Logistik des THW Herne alarmiert.
Diese sind spezialisiert auf derartige Versorgungsfälle. Das THW Hattingen begann dann mit dem Aufbau einer Verpflegungsstelle (Logistikstützpunkt) in der Hauptwache der Feuerwehr Hattingen, da es bereits eine Sturmwarnung gab.
Das dieser Einsatz sich so drastisch verändern würde, hatte zu diesem Zeitpunkt niemand für möglich gehalten. Klar, der DWD hat gewarnt, aber Hattingen war immer wie das berühmte gallische Dorf. Um uns herum stürmte es und wir lagen in der Sonne, diesmal nicht.
Die vermisste Person konnte unter Reanimationsbedingungen ins Krankenhaus gebracht werden, leider verstarb der 23-jährige jedoch kurz darauf im Krankenhaus. Das war das schlimmste Ende, das diese Suchaktion nehmen konnte.
Was nun für die Einsatzkräfte folgte war in seiner Stärke dann zu erahnen, als man die schwarze blitzende Wand auf sich zukommen sah. Fluchtartig musste die Einsatzstelle geräumt werden, alle Kräfte fanden Schutz in der neuen Hauptwache. Jedem war am Gesicht abzulesen, dass der Sturm eine einsatzreiche Nacht bringen würde. Und dies traf ein, über 300 Einsätze liefen in kurzer Zeit ein. Das beeinträchtigte auch unseren Einsatzauftrag, denn es folgte eine Meldung, dass die Logistikgruppe wegen versperrter Einfahrt nicht ausrücken könne. Im Laufe des Abends versuchten sie noch zu uns durchzukommen, mussten aber kurz vor Bochum aufgeben. Nun blieb es an unserer Küchenmannschaft die Versorgung zu organisieren. Dies endete in einer abwechslungsreichen Versorgung, da nun nacheinander alle Reserven des Ortverbandes bis in den Morgen hinein zubereitet wurden. Zum Schluss gab es dann schon wieder Frühstück.
Diese Essenspausen waren auch wichtig, denn die Einsatzkräfte absolvierten im Akkord die Einsätze. Das THW Hattingen unterstützte mit 4 Gruppen und insgesamt 41 Einsatzkräften die anfallenden Arbeiten. Anfangs wurden durch den Fachberater alle Einsätze disponiert mit Thema Wassereinbruch. Zum Morgen hin wurden dann die etlichen Bäume mitbearbeitet. Die Fgr Infrastruktur übernahm noch einen besonderen Auftrag, an zwei Funk-Relaisstellen ist die Stromversorgung ausgefallen. Diese werden aber für eine ausreichende Funkausstrahlung benötigt, somit mussten diese wieder aktiviert werden. Bei der Ersten gelang dies durch Einspeisung mit einem mobilen Stromerzeuger (SEA 8kVA). Bei der zweiten konnten unsere Elektriker es so reparieren.
Die über 50 Einsätze für das THW konnten nur geschafft werden, weil auch zusätzliche Hilfe aus dem THW Witten, eine Bergungsgruppe mit 8 Kräften, frühzeitig mit eingreifen konnte.
Bereits am Dienstagnachmittag hatte die LuK OV sämtliche Vorräte wieder aufgefüllt, um für nächste Einsätze gewappnet zu sein.
Die Zusammenarbeit aller Organisationen und Behörden verlief wie gewohnt freundlich, reibungslos und zielorientiert. Wir danken unseren Einsatzkräften und deren Arbeitgebern die dies ermöglicht haben.
Infos:
http://www.lokalkompass.de/hattingen/natur/erste-bilanz-des-schweren-unwetters-d443368.html
http://www.retter.tv/de/feuerwehr.html?ereig=-Feuerwehr-Hattingen-Sturmtief-sorgt-fuer-300-Einsaetze-&;ereignis=25325
http://www.hessen-tageblatt.com/hattingen-person-im-wasser-der-ruhr-verunglueckt-79126
http://www.pressemeldung-nrw.de/hattingen-alarmstufe-rot-viele-helfer-weiter-im-einsatz-93949/