Hattingen,

Kraftfahrer im THW - 16 Teilnehmer erfolgreich beim THW Hattingen ausgebildet

Geschafft! Das dachten sich am Sonntagabend wohl alle Teilnehmer der Bereichsausbildung „Kraftfahrer im THW“.

Eine der verantwortungsvollsten Aufgaben im THW, ist die des Führens von Kraftfahrzeugen im Einsatzfall. Um hierauf vorbereitet zu sein,  müssen die Anwärter gemäß dem Hattinger-Kraftfahrer- Konzept einige Grundvoraussetzungen erfüllen, um eine Fahrgenehmigung zu erhalten:

- Mindestens ein Jahr Fahrpraxis (Begleitetes Fahren wird nicht gewertet)

- Erfolgreiche Teilnahme an der Bereichsausbildung “Kraftfahrer im THW“

- Einweisung auf das jeweilige KFZ

Nachdem diese Voraussetzungen erfüllt sind, absolvieren die Kraftfahrer ein Praktikum von einem halben Jahr. In dieser Zeit sollen sie die notwendige Sicherheit im Umgang mit dem Fahrzeug erlangen. Im Anschluss daran steht dann die letzte Prüfung an: die erste Fahrt unter Verwendung von Sondersignalen mit einem Kraftfahrerausbilder. Hat der Ausbilder danach keine Bedenken, erhält der Kraftfahrer die endgültige Freigabe für Einsatzfahrten.

Warum man diesen Aufwand betreibt, zeigen die hohen Risiken, die eine solche Tätigkeit mit sich bringt. Außerdem übernimmt man die Verantwortung für bis zu 8 Kameraden und Fahrzeuge mit einem Wert bis zu 300 000,00 €.

Darum begann am Freitagabend die Ausbildung mit dem umfangreichen theoretischen Wissen. Geleitet vom Kraftfahrerausbilder Ingo Brune stiegen die Teilnehmer in die Besonderheiten der Straßen- Verkehrs- Ordnung, der THW Fahrzeug Dienstanweisung und weiterer Rechtsvorschriften ein. Der Themenbereich rund um die Verwendung von Sondersignalen nahm hier wie üblich den größten Zeitrahmen ein.

Am Samstagmorgen startete die Ausbildung mit den Aufgaben und Pflichten eines Kraftfahrers, besonders wurden hier die Verwaltung, Pflege und Wartung der Fahrzeuge durchgesprochen.

Es folgten dann weitere Themen, beispielsweise inwieweit der Fahrer als Mensch beeinflussbar ist und sich dies auf seine Tätigkeit auswirkt, gefolgt von dem Verhalten bei einem eigenen Unfall. Zudem waren die Motorentechnik sowie die richtige Ladungssicherung wichtige Bestandteile der Ausbildung.

Im Anschluss erfolgte der erste praktische Teil, in Form des Zirkeltainings hatten die Teilnehmer in kleinen Gruppen mehrere Stationen zu absolvieren. Hierbei wurde der Kraftfahrerausbilder, wie schon bei der theoretischen Ausbildung, durch erfahrene Kraftfahrer unterstützt.

Bis zum Abend wurden folgende Station durchlaufen:

- Motorenkunde

- Technikcheck

- Ladungssicherung

- Einweisung MTW Zug (Master)

- Einweisung MTW OV (Transit) 

- An-, Abkoppeln und Rangieren mit PKW Anhänger

- An- und  Abkoppeln von LKW Anhängern

- Sicherungsposten und Einweiser

- Einweisung MELDEKRAD (Kymco Quad)

- Einweisungsfahrt

- Einsatzfahrt mit Sondersignalen (nur 2Teilnehmer)

- Toter Winkel

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des Fahrens im Verband. Nachdem am Morgen ein kurzer Rückblick vollzogen wurde, bei dem nochmals alle wichtigen Themen kurz angesprochen wurden, erfolgte die Unterweisung zum Fahren im Verband.

Danach wurden die Fahrzeuge gemäß Ausbildung durch die Teilnehmer überprüft und auf die Verbandsfahrt vorbereitet. Es folgte eine fünfstündige Kolonnenfahrt, bei der sämtliche Straßentypen befahren wurden, von der BAB bis zur kleinen Stichstraße.

Dabei wurden immer wieder Fahrerwechsel, Positionswechsel (Führender - Schließender) und KFZ-Wechsel vorgenommen. So war jeder Teilnehmer auch mal Kolonnenführer und mal Schließender. Da alle Fahrzeuge und auch Anhänger mitgeführt wurden, hatten auch die teilnehmenden älteren Fahrer Ihren Spaß.

Nachdem alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit in den Hallen standen, gab es noch die Aussprache aller Beteiligten. Fazit: ein sehr anstrengendes Wochenende mit sehr viel Stoff, aber hoch interessant und mit viel Spaß.

Hiermit ist die Ausbildung aber nicht abgeschlossen, denn mindestens jährlich erfolgt eine interne Weiterbildung mit unterschiedlichen Themen, z.B. das An- und Abschleppen oder das Aufziehen von Schneeketten oder der Umgang mit der Seilwinde.

Der nächste Schritt der Fahrer wird ein Fahrsicherheitstraining sein, gefördert durch die Unfallkasse des Bundes.

Den alle wissen nun, Ihr Risiko in einen Unfall verwickelt zu sein, ist viermal höher mit einem Einsatzfahrzeug. Wenn man dann noch auf einer Einsatzfahrt ist, steigt es um das Achtfache!

Eine Besonderheit war, dass diesmal die Zahl der weiblichen Teilnehmer höher war als die der männlichen Teilnehmer. Aber eigentlich kein Wunder, gehört doch der Ortsverband Hattingen zu den 10 Ortsverbänden mit der höchsten Frauenquote. Aktuell 26,3 Prozent!


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