An diesem Wochenende hatten wir die Möglichkeit das Übungsgelände der ehemaligen Katastrophenschutzschule NRW in Wesel zu nutzen. Der heutige THW- Übungsplatz dient neben dem THW auch verschiedene andere Inn- und Ausländischen Organisationen und Behörden als praxisnahes Übungsgelände.
Neben dem OV Wesel und der THW GSt. Wesel befinden sich hier eine Unterkunftshalle mit Etagenbetten und Sozialräumen, sowie eine Küche mit Ausgabezelt.
Am Freitagnachmittag starteten die Angehörigen des THW Hattingen in einer geschlossenen Kolonne zum Übungsplatz. Damit begann bereits der Übungsteil für die Kraftfahrer. Trotz mehrfachem Fehlverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer konnte die Fahrt ohne Probleme absolviert werden (siehe hierzu Video bei Facebook).
Nach dem Eintreffen wurde direkt das Zeltlager für die Jugend und die Küche eingerichtet. Im Anschluss erhielten die Jugendlichen eine Gefahreneinweisung auf das Gelände. Nach dem Abendessen ging es ab in die Betten. Der Schlaf dauerte nur kurz, die erste Nachtübung mit Vermisstensuche und Ausleuchten ließ es nicht zu.
Nach dem Wecken am nächsten Morgen und Frühstück ging es um 08:00 Uhr für die Einsatzkräfte los mit dem ASH (Abstütz-System-Holz). In der gleichen Zeit starteten die Jugendlichen mit der Ausbildung von Erkundung und dem Melden der gesammelten Erkenntnisse.
Weiter ging es für die Erwachsenen mit dem Thema „Transport von Verletzten“ und die Jugendlichen absolvierten Rettungsübungen mittels Schleifkorb und Bergeschleppe.
Nach der Mittagspause, bei der uns unsere Küche mit leckerem Essen verwöhnte, folgte für die Jugendlichen Stationsausbildung. Der technische Zug widmete sich dem großen Themenbereich „Retten aus Höhen und Tiefen“.
Für die THW-Jugend gab es drei Station die abwechselnd absolviert wurden, einmal der Aufbau des Greifzuges mit Laschenanker zum Bewegen von Lasten, dann das Abstützen von Gebäudeteilen im Trümmerkegel mit Holz- oder Grabenstützen. Das Aussteifen von Fensteröffnungen zum Sichern von Gebäuden war die dritte Station.
Die Einsatzkräfte gingen in diverse praktische Übungen, da das Gelände hierzu perfekt ist. Die Rettungsmethoden wurden nacheinander ausgebildet, eine Wiederholung für „Alte Hasen“, eine spannende Aufgabe für die frischen Mitglieder.
Ob 4/2 Mann Methode, Lotrechtes Ablassen oder Schiefe Ebene und Leiterhebel, alles konnte ausführlich ausgebildet werden. Im Anschluss ging es weiter mit dem „Roll-Gliss“, ein Rettungsgerät zum Auf-und Abseilen. Hierzu wurden Delta-Ausleger und Dreibock aus EGS gebaut. Auch das Rettungsdreieck wurde genutzt, damit jeder weis wie sich zu Rettende darin fühlen. Zum Schluss wurde noch das Vorgehen mit dem Y-Gurt zur Eigensicherung geprobt.
Nun stand ein gemeinsames gemütliches Grillen auf dem Programm, das mit einem leckeren Eis endete. Das sollte noch nicht alles gewesen sein, denn eine Stunde nach Bettruhe, ereignete sich ein Terroranschlag. Dieses Übungsszenario wurde von allen bearbeitet, wobei die Jugendlichen als Darsteller mitwirkten. In diesem Szenario mussten alle Ausbildungsinhalte angewendet werden, um zum Erfolg zu kommen. Einige Aufgaben waren zudem auch unter Atemschutz zu lösen. Dies Szenario verlangte den Einsatzkräften wirklich viel ab.
Nach einer ruhigen Nacht, einem tollem Frühstück und mit guter Laune ging es an die letzte Aufgabe, bevor mit dem Rückbau des Lagers begonnen wurde. Für die THW Jugend stand nun Pumpenarbeit und Entstehungs-Brandbekämpfung an (Video). Während die Erwachsenen das Aufrichten eines Linienbus zu stämmen hatten.
Es folgten dann zum Mittag der Rückbau und das Säubern der Unterkunft. Gegen 16:00 Uhr startete dann die Kolonne Richtung Heimat. Die Jugend wurde verabschiedet und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt. Zum Schluss gab es noch ein gemeinsames Abendessen. Ein spannendes Übungswochenende war leider schon vorbei.