Hattingen,

Fliegerbombe explodiert bei Abrissarbeiten in Hattingen

Am Freitag, den 19.09.2008 gegen 10 Uhr Morgens, traf ein Schaufelbagger bei Abrissarbeiten auf eine 250kg schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die sofort explodierte.

Der Ortsverband Hattingen rückte mit der Fachgruppe Bergung aus, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen. Durch die schwere Detonation des Sprengkörpers wurden Trümmer einer alten Lagerhalle bis zu 400m weit fortgeschleudert, sowie die Fassade eines nahen Bürogebäudes schwer beschädigt und in weitem Umkreis Fenster eingedrückt. 17 Personen, die sich in unmittelbarer Nähe des Explosionsherdes aufhielten, wurden verletzt. Der Sachschaden wird auf eine Million Euro beziffert. Der Einsatzschwerpunkt für die 19 eingesetzten Helfer bestand darin, die beschädigten Gebäude abzusichern, sowie für die fachkundige Beratung der übrigen Einsatzkräfte zu sorgen.

Der Baufachberater Dipl.-Ing. Holger Hohage aus dem Ortsverband Witten wurde kurz nach der Explosion vom Fachberater des Ortsverbandes Hattingen Ingo Brune, zur Beurteilung der Bauwerkschäden an der Einsatzstelle, alarmiert.

Nach dem Eintreffen an der Schadensstelle erfolgte die Einstufung der drei hauptsächlich beschädigten Bauwerke in Schadensklassen. Der Hallenneubau im Kerngebiet lag in der Schadenskasse 2, das gegenüberliegende Bürogebäude und eine weiter entfernte Halle lagen in die Schadensklasse 1.Nach der Einstufung der Schadensklassen wurde die Resttragfähigkeit der Gebäude beurteilt. Als erstes wurde der Hallenneubau der Schadensklasse 2 begangen. Hierbei stellte sich heraus, dass sich die Fassade aus Sandwichelementen aufgrund der Druckeinwirkung der Bombenexplosion strak verformt hatte und dabei die Glaselemente teil und total zerstört wurden. An vielen Stellen versagten die Verbindungsmittel der Sandwichelemente und eine Resttragfähigkeit der Fassade war nicht mehr gegeben. Die eigentliche Stahlkonstruktion wurde nur geringfügig geschädigt. Aufgrund dieser Erkenntnis wurde durch den Einsatzleiter der Feuerwehr der Außenbereich der betroffenen Fassade zur No-Go-Area erklärt und weiträumig abgesperrt. Die Begehung des Verwaltungsgebäudes erfolgte durch das Bauordnungsamt. Aufgrund der Druckeinwirkung wurden Fensterelemente in den Büroanbau gedrückt und die Wischendecke versagte. Eine Minderung der Tragfähigkeit konnte bei diesem Bauwerk nicht festgestellt werden.

Bei der weiter entfernten Halle schlugen bis tennisballgroße Beton- und Schuttreste in die Dach- und Wandverteilung ein. Insbesondere wurden mehrere Lichtkuppeln beschädigt. Diese bestanden aber aus Plexiglas und stellten keine akute Gefahr dar. Auch hier konnte keine Minderung der Tragfähigkeit der Tragkonstruktion festgestellt werden.

Um 14:30 Uhr war der Einsatz beendet.


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