Am Montagnachmittag (3.8.), etwa um 16:30 Uhr, ging ein Alarm beim THW Hattingen für den Fachberater ein. Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse wurde durch die Bürgermeisterin der Stadt Hattingen einberufen.
Die Stadt soll ein Erstaufnahmelager für 150 Flüchtlinge kurzfristig im Rahmen der Amtshilfe einrichten. Im Krisenstab wurde mit Vertretern der Stadtverwaltung, dem THW und DRK entschieden, wie man mit der Lage umgeht. Die Dreifach-Sporthalle an der Talstraße wurde als Unterbringung ausgewählt. Die zuvor vorbereitete Sporthalle an der Roonstraße (Bismarkhalle) war nur für die Aufnahme von bis zu 40 Personen gedacht und wurde nun nicht mehr benötigt.
Der Stab entschied sich für eine sofortige Ortsbesichtigung an der Sporthalle Talstraße, da schon für Mittwoch die ersten Flüchtlinge angekündigt waren. Von hier aus wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr, des THWs und DRKs Hattingen alarmiert.
Zusätzlich alarmierte der Fachberater THW und nun auch Einsatzleiter noch einen leeren MZKW aus dem OV Schwelm und einen LKW-Ladekran für die schweren Stahlschränke aus dem OV Wetter. Der gesamte obere Bereich der Sporthalle wurde freigeräumt, dies mit insgesamt rund 50 Einsatzkräften.
Am Dienstag traf der Krisenstab wieder zusammen. Um 16 Uhr wurden etwa 40 Einsatzkräfte alarmiert, um die Halle nun komplett frei zu räumen und auch das Aufnahmelager an der Roonstraße wieder abzubauen und wieder in der Talstraße aufzubauen, nur viel größer.
Dafür wurden die leere Wechselbrücke, die Wechselbrücke mit dem Material zum Feldlagerbau und weitere Anhänger des THW Hattingen und zusätzlich ein leerer MZKW zum Bettentransport aus dem OV Schwelm und eine leere LKW-Ladebordwand der Fachgruppe Beleuchtung aus dem OV Witten alarmiert.
Die 2. Bereitschaft des DRK half die Betten aufzubauen und die Feuerwehr übernahm mit der Absatzmulde und dem GW-Logistik Transportaufgaben und spülte die Kanäle für die angeforderte Fachgruppe Logistik-Verpflegung des THW Herne. Am Abend sollte die Halle für eintreffende Flüchtlinge bezugsfertig sein.
Am Mittwoch trafen die ersten Flüchtlinge ein und das Ordnungsamt übernahm die Einsatzleitung. Die THW Fachgruppe Logistik-Verpflegung des OV Herne traf an der Talstraße ein und baute sich auf. Bis Freitag übernehmen sie die Verpflegung und werden von den Einsatzkräften des THW Hattingen unterstützt.
Zudem wurden bis Freitag noch zusätzlich benötigte Zelte, Pavillons, Tische, Bänke, Toiletten, ein Fußballtor und ein Basketballkorb aufgebaut und viele logistische Aufgaben erledigt. Die Feuerwehr sorgte für den Brandschutz und stellte die Kommunikation sicher, da mittlerweile neben den Kräften der Feuerwehr, THW und DRK auch einige Stadt- und Kreisämter vertreten waren sowie Polizei, Ärzte, MedCareProfessional, Dolmetscher, ein Security Dienst und die Flüchtlingshilfe. Bis Donnerstag waren alle Flüchtlinge eingetroffen und wurden medizinisch Untersucht und erfasst, von ihnen war bisher nichts Näheres bekannt, wie z.B. Herkunftsland oder wieviele Kinder dabei sind. Einige wurden direkt in ein Krankenhaus gebracht.
Am Freitag wurden noch Restarbeiten, eine weitere Trinkwasserausgabe und der Rückbau der Fachgruppe Logistik-Verpflegung durchgeführt. Ein Unternehmen übernimmt nun die Verpflegung. Mittags konnte dann im Krisenstab, der nun zum 5. Mal tagte, der Dauerbetrieb eingeläutet werden und damit konnten Feuerwehr, THW und DRK den Einsatz beenden.
Das Einsatzende war von kurzer Dauer, da bereits am Sonntag der Krisenstab erneut für Montag eingesetzt werden musste. Die Lage hatte sich unerwartet verändert, denn viele Flüchtlinge waren durch die Bezirksregierung nach Hattingen fehlgeleitet worden. Nun muss neu entschieden werden, wie weiter verfahren wird, da eine Neubelegung eine enorme Herausforderung wäre.
Wer helfen möchte, kann sich an die Freiwilligenagentur der Stadt wenden. Dort wird die Unterstützung koordiniert, Telefon: (02324) 393991 oder an die Flüchtlingshilfe: per E-Mail an HelferratFW@t-online.de Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! . Die Spendenstelle an der alten Feuerwache Friedrichstraße ist jeden Montag von 16 bis 19 Uhr geöffnet.
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