Witten,

Hausbrand in Witten Herbede, Giebelwand droht auf Nachbarhaus zu stürzen

In der Meesmannstraße standen am Freitagmittag, den 20. März 2009 das Erdgeschoss und der Dachstuhl eines Wohnhauses im Vollbrand. Nachdem die Löscharbeiten beendet waren, stellte die Beruffeuerwehr fest, dass die Giebelwand wahrscheinlich nicht mehr Standsicher ist und auf das benachbarte Mehrfamilienwohnhaus mit Praxis zu stürzen drohte.

Hieraufhin wurde der Baufachberater (BFB) des Technischen Hilfswerks (THW), Ortsverbandes Witten durch die Leitstelle der Feuerwehr Witten alarmiert. Nach eintreffen an der Einsatzstelle stellte unser BFB fest, dass die Giebelwand durch den Brand stark belastet war und eine akute Einsturzgefahr mit der Dachkonstruktion und der Giebelwand bestand. Das Haus wurde in die Schadensklasse 3 (ehemals teilzerstört) eingestuft. Aufgrund der sehr nahen Nachbarbebauung war eine außenliegende Abstützung des Hauses mit Strebstützen nicht möglich, noch erlaubte die Bausubstanz des Nachbargebäudes ein Abstützen mittel Sprengwerk. Deshalb wurde dem Einsatzleiter der Feuerwehr eine Korsage der Wand mittels Streichsparren des Abstützsystems Holz (ASH) und innenliegenden Kanthölzern vorgeschlagen. Die Sicherung dieser Wandkorsage sollte mit dem Einsatzgerüstsystem (EGS) erfolgen, welches als räumliches Tragsystem der Decken und Giebelwand ausgebildet werden kann.

Die Empfehlung unseres BFB wurde durch den Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr als Einsatzauftrag ans THW übergeben. Hieraufhin wurden weitere Baufachberater des Ortsverbandes Ratingen, der Zugtrupp aus Witten, die erste Bergungsgruppe (B1) aus Witten und Hattingen mit dem Einsatzgerüstsystem (EGS) und die Bergungsgruppe mit Abstützsystem Holz aus Kamen-Bergkamen und die Fachgruppe Beleuchtung (FG BEL) aus Witten alarmiert. Der Zugtrupp aus Hattingen wurde zur personellen Unterstützung des Zugtrupps aus Witten und die zweite Bergungsgruppe aus Wanne-Eickel mit dem Kernbohrgerät nachgefordert.

Da Dachziegeln herabzufallen drohten, räumte die Feuerwehr mit Hilfe der Drehleiter und Abrisshaken als erstes diesen Gefahrenpunkt. Nun konnten die Helfer des THW die Traggerüstkonstruktion im Untergeschoss erstellen konnten. Nach Fertigstellung der Streichsparren am Holzabbindeplatz wurden die Streichsparren mittel Feuerwehrkrahn der Berufsfeuerwehr Bochum an die Giebelwand gehoben und mittels Ankerstangenstabsatz an das EGS angeschlossen. Die erforderlichen Ankerstäbe wurden vom Landesverband aus Heiligenhaus durch den Ortsverband Velbert an die Einsatzstelle zugeführt.

Anschließend wurde das EGS im Erdgeschoss erstellt und an die Streichsparren angeschlossen. Die EGS - Konstruktion wurde zur Abhebesicherung mittels Kernbohrung und Ankerstangenstabsatz an, OB die darunterliegende Stahlbetondecke angebunden.

Die Einsatzkräfte wurden in den Abend- und frühen Morgenstunden durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK)des Kreisverbandes Witten verpflegt.

Die BFB aus Ratingen wurden gegen 24 Uhr durch einen BFB aus Recklinghausen und einen BFB aus Wermelskirchen abgelöst. Gegen 1 Uhr am frühen Samstagmorgen übernahm die B1 aus Bochum die Einsatzaufgaben der B1 Hattingen und Witten und die FG BEL aus Hagen die der FG BEL aus Witten.

Gegen 06.00 Uhr in Herbede waren die Einsatzaufgaben abgeschlossen und nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft endete der Einsatz um 8 Uhr am Samstagsmorgen. Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, dem DRK und den THW – Einheiten verlief zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten.

Bericht: Astrid Hohage, BÖH

Bilder: Holger Hohage


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