Köln,

Einsatz des THW Hattingen beim Einsturz des Kölner Stadtarchives

Auch die Abstützexperten des THW Hattingen waren in Köln gefragte Spezialisten. In Zusammenarbeit mit 3 weiteren THW-ASH Gruppen wurde die Sicherung der Einsatzstelle für die Suchmannschaften vorgenommen.

Beim Einsturz des Stadtarchivs wurden neben zwei Nachbargebäuden, die teilweise einstürzten, auch die gegenüberliegende Schule, das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium stark angeschlagen. Hier drohte der auf 4 Betonstützen stehende Verwaltungstrakt sich abzutrennen und ebenfalls in Richtung Baugrube abzusacken.
Das Gebäude wurde durch Monitoring-Teams aus THW Baufachberatern sowie das ESS (Einsatz-Sicherungs-System) des THW beobachtet.

Das Riss-Monitoring war erforderlich, da nicht alle Gebäudeteile durch das ESS erfasst werden konnte. Durch die THW Baufachberater wurde dann der Einsatzleitung empfohlen das Gebäude zu sichern. Dies wurde angenommen und führte zur Alarmierung der 4 ASH Einheiten. Um 3.15 schrillten die Funkmelder des OV Hattingen "Einsatz für das THW Hattingen, Überörtliche Hilfeleistung, Gebäudeeinsturz in Köln".
Damit hatten die Kameraden schon gerechnet, so das Gruppenführerin Heike Sackermann schnell die erforderliche Stärke von 9 Helfern erreicht hat.

Nach kurzer Rücksprache mit dem Baufachberater vor Ort war klar wie der Einsatzauftrag lautete.
Errichten von 4 Kreuzholzstapeln (engl. Cribbling oder Kantholzstapel) zur Abstützung schwerer Gebäudeteile. Die Berechnungen waren durch die THW-Baufachberater schon erfolgt, so dass auch der enorme Materialbedarf klar war.

Diese Methode ist bekannt durch die Abstützung des Pentagon nach dem 11.9.2001. Hier wurden durch die FEMA etliche Kreuzholzstapel gesetzt. Diese war durch vorherige Anschläge auf derartige Abstützungen vorbereitet. Auch der hohe Bedarf an Kantholz in diesen Stärken ist dort weniger problematisch, da dort noch Holz ein oft verwendeter Baustoff ist.


 Nach dem Eintreffen auf dem Zuschnittplatz (Schulhof) wurden die Hattinger Kameraden in die Sicherheitslage eingewiesen. Dann nahmen Sie Ihre Arbeit an den Ihnen zugeteilten 2 Kantholzstapeln auf. Das Verbauen der zugesägten ASH Hölzer tat schon in der Seele weh, da jeder die Arbeit kennt die die Vorbereitung (Zuschnitt) eines ASH Satzes erfordert. Aber wegen der nicht Verfügbarkeit anderer Hölzer , war dies unverzichtbar.

Das Arbeiten war besonders belastend, da immer mit dem Blick zum Trümmerkegel gearbeitet wurde. Auch die Unterbrechungen durch die Suchmannschaften zeigten jedes Mal den Ernst der Lage. Jeder hielt inne wenn die Suchhunde vorgingen oder das Bio-Radar zum Einsatz kam.

Enttäuscht wurde dann immer neu die Arbeit aufgenommen, da wieder nichts gefunden wurde.
Um 23.00 Uhr endete der Einsatz nach dem Herstellen der Einsatzbereitschaft im Ortsverband.
Beim Debriefing wurde jedem klar, dieser Einsatz war etwas besonderes.
 
Eingesetzte Einheiten:  GKW1 mit Fgr B1 ASH
MTW Zug
MTW OV
ASH-Anhänger 
LuK OV

Eingesetzte Helfer vor Ort:
GrFü  Heike Sackermann
TrFü  Jens Daldrup
Andre Waterkamp
Helfer  
Jens Lachmann
Tobias Schawacht
Jan Szibrowski
Stefan Brokowski
Marcel Bernd
Ingo Brune


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